Donnerstag, 27. September 2012

Bankauskünfte

Eine Auskunft in Form einer Bank-an-Bank-Auskunft dient dazu, vorwiegend allgemein gehaltene Informationen über die finanziellen Verhältnisse eines Dritten zu erhalten. Schon aus Datenschutzgründen und vor dem Hintergrund des Vertrauensverhältnisses sind die einer Bankauskunft zugrunde liegenden Regularien streng und die Inhalte der Auskünfte allgemeiner Natur in Abhängigkeit von den Interessen des Anfragenden. Nur Kreditinstitute erteilen an andere Kreditinstitute Auskünfte, und dies auch nur aufgrund einer schriftlichen Anfrage. Diese kann in deren Eigeninteresse geschehen, etwa weil ein gemeinsamer Kunde einen Antrag auf einen Kredit gestellt hat, oder im Interesse eines Kunden, beispielsweise weil ein Lieferant die Bonität seines potenziellen Kreditoren prüfen lassen möchte und sich nicht auf die Inhalte der Auskünfte, wie sie Wirtschaftsauskunfteien gegen Entgelt erstellen, verlassen und/oder beschränken möchte.


Verbreitet ist das Bankauskunftsverfahren im Geschäftsverkehr zwischen Unternehmen, zum Beispiel anlässlich der Gewährung von verlängerten Zahlungszielen. Hierbei handelt es sich um eine häufig zum Einsatz kommende Form des Lieferantenkredits. In diesem Zusammenhang beurteilt die Hausbank bei Vorliegen einer ordnungsgemäßen Bankauskunftsanfrage, inwieweit sie den jeweiligen Betrieb als gut für den angefragten Betrag über den jeweils angegebenen Zeitraum hält. Inwieweit es sich um eine günstige oder teure Form der Finanzierung für den potenziellen Lieferantenkreditnehmer handelt, wird nicht beurteilt und ist in diesem Zusammenhang auch nicht von Bedeutung. Dies wäre, falls sich die Beträge im Zeitablauf erhöhen und die Kreditsumme einer Anschlussfinanzierung unterzogen werden müsste, ein Thema, was für die beteiligten Kreditinstitute in mehrerer Hinsicht interessant sein könnte. Hinsichtlich der Konditionen besprechen sich Betriebe in diesem Zusammenhang häufig mit einer bankenunabhängigen Unternehmensberatung.

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Mittwoch, 19. September 2012

Finanzierungen ohne Eigenkapital

Ein Kredit ohne Eigenkapitaleinsatz des Darlehensnehmers ist eine hundertprozentige Finanzierung. Hierbei wird die Investition komplett durch Aufnahme von fremdkapital finanziert, indem man einen Kredit aufnimmt und im Rahmen der Gesamtfinanzierung keine vorhandenen Eigenmittel beisteuert. Ein häufiges Beispiel in der Praxis ist die Anschaffung eines neuen Autos. Wenn ein Neuwagen angeschafft werden soll, bekommt man häufig ein Finanzierungsangebot des Händlers, der auf diese Weise als Absatzfinanzierung einen Ratenkredit der Autobank vermitteln will. Die Autobank ist in aller Regel die Absatzfinanzierungsgesellschaft des Automobilherstellers und als Kreditinstitut eine Tochtergesellschaft des jeweiligen Automobilkonzerns. Auch größere Kredite werden bisweilen vergeben, bei denen es nicht zur Auflage gemacht wird, dass der Kreditnehmer einen Teil des Kaufpreises selbst anteilig aus eigenen Mitteln beisteuert.


In der Praxis ist es durchaus möglich, eine Baufinanzierung als Vollfinanzierung in die Wege zu leiten. Voraussetzung ist hierbei, dass der Kunde in geordneten finanziellen Verhältnissen lebt und die sich aus der Finanzierung ergebende monatliche Belastung im Einklang mit den monatlichen Einnahmen und regelmäßigen sonstigen Ausgaben steht. Auch dürfen sich aus dem Objekt, welches finanziert werden soll, keine Bedenken ergeben. Häufig ist es mit weniger Aufwand verbunden, eine solche Vollfinanzierung bewilligt zu bekommen, indem man sich an unabhängige Finanzdienstleister wendet, die mit zahlreichen Kreditinstituten zusammenarbeiten. Im Vergleich zu einer Immobilienfinanzierung, bei der ein Teil der Gesamtfinanzierung durch eigene Mittel des Käufers abgedeckt wird, ist es nämlich meist schwieriger, ein günstiges Angebot im Hinblick auf die Finanzierungskosten zu bekommen.

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Mittwoch, 12. September 2012

Kontokorrent als Frühindikator

Im betrieblichen Bereich ergibt sich hierbei mitunter die Situation, dass der Cashflow sich rückläufig darstellt. Auffällig wird dies einerseits innerhalb des betrieblichen Rechnungswesens, andererseits in der Regel auch durch die Inanspruchnahme der betrieblichen Betriebsmittelkreditlinie. Dieser Kredit für die Betriebsmittelfinanzierung ist insbesondere für die Hausbank der permanent zur Verfügung stehende Indikator der Liquiditätslage eines Unternehmens. Eine dauerhafte Inanspruchnahme signalisiert somit einen latenten Finanzierungsbedarf. Bei sinkenden Umsatzerlösen und einem nicht in gleichem Maße Absenken der betrieblichen Kosten ist eine steigende Kreditinanspruchnahme die Folge. Die Besprechung der Jahresabschlüsse sowie die unterjährige Durchsicht und Auswertung der betriebswirtschaftlichen Auswertungen manifestiert im Nachgang das Entstehen von Cashflow-Problemen. Da diese grundsätzlich mit einer verminderten Kapitaldienstfähigkeit einhergehen, bietet es sich aus diesem Grunde für Betriebe an, rechtzeitig im Vorfeld von anstehenden Kreditverhandlungen eine unabhängige Unternehmensberatung zu konsultieren, um branchenübliche Standards bei der Finanzierung auszuloten und darüber hinaus möglicherweise bestehende Optimierungspotenziale im Hinblick auf Strukturen und Konditionen aufgenommener Finanzierungen auszuloten.


Für Privathaushalte gilt grundsätzlich Entsprechendes. Es macht vielfach Sinn, einen dauerhaft in Anspruch genommenen Dispositionskredit in einen Ratenkredit umzuschulden. Wenn man unabhängige Finanzdienstleister aufsucht, die mit einer Vielzahl von Kreditinstituten zusammenarbeiten, steigt hierbei die Chance, besonders günstige Konditionen zu erhalten. Man sollte hierbei auf einen möglichst niedrigen Sollzinssatz achten und darüber hinaus auf ein möglichst hohes Maß an Flexibilität, was die Möglichkeit von kostenlosen Sondertilgungen angeht. Dies gilt natürlich auch für eine Baufinanzierung.

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Montag, 10. September 2012

Neustrukturierung von Finanzierungen

Bei Umschuldungen wird eine Neustrukturierung bestehender finanzieller Verpflichtungen vorgenommen. Anlass ist des Öfteren ein neuer Kredit, welcher beantragt werden soll. Es macht zu diesem Zeitpunkt Sinn, sich mit den bisher eingegangenen Verpflichtungen zu beschäftigen. Nicht selten führt dies zu der Erkenntnis, dass man gewissermaßen in einem Aufwasch bestehende Optimierungspotenziale heben kann. Dies ist dann der Fall, wenn die neu aufgenommene Finanzierung günstigere Konditionen beinhaltet als die bislang bestehenden Ratenvereinbarungen, zu denen auch Teilzahlungsvereinbarungen zu rechnen sind. Mit einem günstigeren Durchschnittszinssatz geht bei konstanter regelmäßiger bzw. planmäßiger Tilgung eine niedrigere monatliche Belastung einher. Oder man nutzt die sich durch die geringere Zinsbelastung ergebende Ersparnis an Finanzierungskosten für eine höhere Tilgung. Beispielsweise ist es gängige Praxis im Rahmen einer Baufinanzierung, in solchen Fällen oder bei unregelmäßig zur Verfügung stehenden Einkünften, Sondertilgungen zu leisten. Dies macht grundsätzlich dann Sinn, wenn die Ersparnis an Sollzinsen höher ausfällt, als man bei einer alternativen Geldanlage nach Steuern an Rendite erwirtschaften könnte. Dies ist praktisch immer der Fall. Eine Umschuldung macht unter der Maßgabe, dass sie zu einer Ersparnis führt, dann Sinn, wenn sie nicht zu einer schleichenden Verlängerung der Tilgungsdauer führt. Wenn beispielsweise das oberste Ziel einer Konsolidierung ist, die monatliche Belastung zu senken und hierbei billigend in Kauf nimmt, dass dies nur dadurch möglich wird, dass die Laufzeit der Verbindlichkeiten verlängert wird, ist dies grundsätzlich kritisch zu beurteilen.

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Freitag, 7. September 2012

Cashflow für eine Baufinanzierung

Der Umstand, dass der private Kapitaldienst auch aus dem betrieblichen Cashflow erwirtschaftet werden muss bzw. diesen verzehrt, macht es für Selbstständige erforderlich, bei der Ausgestaltung ihrer privaten Baufinanzierung besondere Sorgfalt walten zu lassen. Auch für nicht abhängig Beschäftigte macht es unbedingt Sinn, sich mit möglichen infrage kommenden staatlichen Fördermöglichkeiten zu beschäftigen. Bei bestehender Rentenversicherungspflicht (ggf. auch ledigleich des Ehegatten!) kann Wohn-Riester zum Einsatz gelangen: Durch die als Sondertilgungen fließenden staatlichen Altersvorsorgezulagen ergibt sich auf lange Sicht eine nicht zu unterschätzende Zinsersparnis. Die Inanspruchnahme zinsgünstiger Förderdarlehen der öffentlichen Hand bei der Strukturierung der Gesamtfinanzierung kann darüber hinaus durch jedermann, somit auch nicht durch Riester geförderte Selbstständige, genutzt werden. Eine Zusammenarbeit mit spezialisierten unabhängigen Finanzdienstleistern kann neben einer umfassenden Auswahl an Darlehensanbietern durch zusätzliche Rabatte auf die Programmkonditionen zu einer weiteren Ersparnis bei der Immobilienfinanzierung führen.

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Dienstag, 4. September 2012

Bilanzneutrale Finanzierung

Leasing wird aus unterschiedlichen Gründen mitunter als Alternative zu einer klassischen Finanzierung auf Darlehensbasis bzw. durch Kredit in Betracht gezogen. Ein Argument, welches gelegentlich im Zusammenhang mit betrieblichen Investitionen vorgetragen wird, ist die Bilanzneutralität einer Finanzierung über Leasing. In der Tat ist unter Einhaltung gewisser Voraussetzungen, die sich vornehmlich in einschlägigen Erlassen der Finanzverwaltung finden, keine Aktivierungspflicht des Leasinggegenstands durch den Leasingnehmer gegeben. Entsprechend sind die Verbindlichkeiten aus dem Leasingvertrag auch nicht unmittelbar als Verbindlichkeiten im Jahresabschluss ersichtlich, da sie nicht passiviert werden. Allerdings sind zutreffende Angaben über regelmäßig anfallende finanzielle Verpflichtungen aufgrund der Vorschriften des Handelsgesetzbuchs vonnöten.


Im Rahmen einer Analyse der finanziellen Verhältnisse gewerblicher Kunden und von Kapitalgesellschaften ist Leasing also keineswegs dazu geeignet, die Bilanzverhältnisse in der Weise zu verbessern, dass die entsprechenden Verbindlichkeiten für Dritte nicht mehr ersichtlich wären. Inwieweit die Bilanzneutralität im konkreten Einzelfall vor- oder nachteilig ist und welche anderen Gründe für oder gegen Leasing als Alternative für anstehende betriebliche Investitionen bestehen, können Betriebe mit einer in Fragen rund um die betriebliche Finanzierung versierten unabhängigen Unternehmensberatung erörtern.

Für Leasing durch Privatkunden, also insbesondere Arbeitnehmer, gilt Entsprechendes. Mit Leasing lassen sich die damit eingegangenen Verbindlichkeiten in Form der Verpflichtung zur fristgerechten Begleichung der monatlichen Leasingraten zuzüglich eventueller Abschlusszahlungen zum Ende der Vertragslaufzeit nicht einfach kaschieren. Leasinggesellschaften arbeiten nämlich in der Praxis ebenso wie Kreditinstitute mit der Schufa zusammen und melden entsprechende Abschlüsse. In dieser Hinsicht unterscheidet sich Leasing somit nicht von einem Ratenkredit. Welche Form der Finanzierung im Einzelfall die günstigere ist, muss man sorgsam durchrechnen.

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