Dienstag, 24. April 2012

Ist Leasing günstiger?

Inwieweit Leasing im Vergleich zu einem Kredit günstiger ist, lässt sich in aller Regel nur im Einzelfall beurteilen. Einfacher ist es grundsätzlich, aus zwei Angeboten für einen Leasingvertrag das günstigere auszuwählen. Man beginnt damit, die Modalitäten zu Beginn und zum Ende der Finanzierung auf Unterschiede zu untersuchen. Sind diese identisch oder annähernd vergleichbar, kommt es auf die Höhe der monatlichen Belastung an. Das Angebot mit der niedrigeren monatlichen Leasingrate ist in diesem Fall die günstigere Alternative. Sofern zu Beginn eine jeweils identische Leasingsonderzahlung vereinbart wurde und keine besonderen Vereinbarungen zur Übernahme oder Rückgabe des Leasingobjekts getroffen wurden, ergeben sich die Gesamtkosten der Finanzierung als Summe der zu leistenden Leasingraten über die Vertragslaufzeit.

Die Frage, ob ein guter, d.h. günstiger und möglichst flexibler Kredit dennoch die bessere Alternative wäre, lässt sich nicht pauschal beantworten. Zunächst macht es Sinn, die Gesamtkosten der beiden Finanzierungen einander gegenüberzustellen. Bei einem Kredit sind dies die insgesamt zu leistenden Kreditraten, die in aller Regel wie beim Leasing auch monatlich fällig sind. Um den Vergleich möglichst genau vornehmen zu können, gilt es insbesondere die Unterschiede zwischen beiden Verträgen zum Ende der Finanzierung zu beleuchten. Während der Leasingvertrag in aller Regel dadurch endet, dass der Leasinggegenstand, beispielsweise das Fahrzeug, an die Leasinggesellschaft zurückgegeben wird, muss der Kreditnehmer einen Verkauf zum Ende der Kreditlaufzeit selbstständig in die Wege leiten. Das Risiko eines Mindererlöses gegenüber der verbleibenden Restschuld trägt in diesem Fall der Kunde.

Für Selbstständige und Unternehmen, die das Investitionsobjekt betrieblich nutzen, wird ein Vergleich zwischen Leasing und Kredit bei der Wahl der im Einzelfall besseren Variante der Finanzierung durch unterschiedliche bilanzielle, handelsrechtliche und steuerliche Behandlung beider Alternativen erschwert. Es macht Sinn, hierzu die Expertise einer versierten Unternehmensberatung einzuholen, um das Für und Wider im Einzelfall gegenüberstellen zu können.

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Freitag, 20. April 2012

Dispo für Selbstständige

Beruflich Selbstständige erhalten auf ihrem privaten Girokonto bisweilen auch einen Dispositionskredit, wenn die finanziellen Verhältnisse nach Auffassung ihrer kontoführenden Bank als geordnet anzusehen sind. Die wesentlichen Einkünfte laufen indessen auf dem Geschäftskonto, das für die betriebliche Sphäre eingerichtet wird, auf. Hier steht in der Regel ein Kontokorrentkredit zur Finanzierung der Betriebsmittel zur Verfügung. Dieser Kredit ist seiner Natur nach wesensgleich zu einem privaten Dispo. Entsprechend gibt es für die laufende Inanspruchnahme keine Formalitäten, sobald die Einräumung erfolgt ist und sich die Kontoführung im Rahmen der getroffenen Vereinbarungen bewegt. Auch gibt es seitens des Kunden keine Kündigungsfristen, um eine Rückführung durch Zahlungseingänge durchzuführen.

Den Vorteilen der Flexibilität und der unbürokratischen Handhabung steht zum einen der Nachteil gegenüber, dass die Konditionen für die Inanspruchnahme des Kredits schon traditionell als ungünstig für den Kunden als Kreditnehmer zu bezeichnen sind. Ein Kredit für private konsumtive Zwecke oder ein Darlehen für betriebliche Investitionen sind durchweg auch auf Blankobasis mit nicht selten erheblich günstigeren Zinssätzen ausgestattet. Insofern kann es sich, falls das jeweilige Konto permanent im Soll geführt wird, durchaus bezahlt, eine Umschuldung in die Wege zu leiten. Wenn diese umgesetzt ist, entfällt auch der zweite Nachteil eines Dispos. Dieser bezieht sich auf die Tilgung: Sie findet nämlich nicht statt, sofern der Kontoinhaber bzw. Kreditnehmer nicht selbstständig hierfür Sorge trägt. Aus diesem Grund ist für eine Finanzierung zu Lasten des Dispos eine gewisse finanzielle Disziplin vonnöten, um dem latenten Risiko einer Dauerinanspruchnahme oder gar einem zunehmenden Anstieg des Sollsaldos begegnen zu können. Während für Privathaushalte eine Umschuldung häufig problemlos möglich ist, nehmen Selbstständige hierfür bisweilen die Dienste einer bankenunabhängigen Unternehmensberatung in Anspruch.

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Mittwoch, 18. April 2012

Bedeutung des Cashflow

Unter dem Cashflow versteht man den Zufluss an Zahlungsmitteln eines Unternehmens innerhalb eines bestimmten Zeitraumes wie z.B. dem Geschäftsjahr. Er ist vereinfacht gleichbedeutend mit dem Saldo von Zunahmen und Abnahmen der liquiden Mittel wie Kassenbestand und Guthaben auf den betrieblichen Konten in laufender Rechnung. Der Cashflow ist von immenser Bedeutung, da aus dem Zufluss an liquiden Mitteln, insbesondere durch Umsatzerlöse, die laufenden Ausgaben bestritten werden müssen. Zu den wesentlichen Positionen zählen hierbei Zins- und Tilgungsleistungen für aufgenommene Kredite. Aus diesem Grund stellen Kreditinstitute bei der Beurteilung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit eines Unternehmens, die sie vorwiegend aus dem Jahresabschluss ableiten, auf das Verhältnis von Cashflow und Kapitaldienst ab.
Nicht wenige Unternehmen kranken daran, dass sie “eigentlich“ gutes Geld verdienen, dennoch mit Liquiditätsengpässen zu kämpfen haben. Für eine Unternehmensberatung ist in der Praxis folgendes Szenario, dem es nachhaltig entgegen zu wirken gilt, keine Seltenheit: Die handelsrechtliche Gewinn- und Verlustrechnung ist (noch) durch Überschüsse geprägt, während die Liquidität nachhaltig abnehmende Tendenzen zeigt. Während einerseits die Debitoren längere Zahlungsziele in Anspruch nehmen und ggf. auch die Forderungsausfallrate des Unternehmens steigt, besteht geringer Spielraum, von den Lieferanten längere Zahlungsziele zu vertretbaren Konditionen zu erhalten. Skonto kann kaum mehr genutzt werden, was gleichbedeutend mit der Inanspruchnahme sehr teurer Lieferantenkredite ist. Die Kontokorrentverbindlichkeiten weisen eine stetig steigende Tendenz auf, verbunden mit einem markanten Anstieg der Zinsaufwendungen und damit des negativen Finanzergebnisses. Dies wiederum zieht ein schlechteres Rating seitens der finanzierenden Kreditinstitute nach sich, verbunden mit schlechteren Kreditkonditionen und/oder weiter eingeengten Möglichkeiten zur Finanzierung sowie als Folge noch höherem Liquiditätsdruck.

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Mittwoch, 4. April 2012

Existenzgründung planen

Planvolles Vorgehen ist bei einer Existenzgründung mehr von Vorteil als von Nachteil. Manchmal bedarf es hierfür auch eines regelrechten Business Plans, für dessen Erarbeitung sich angehende Selbstständige oft an eine unabhängige Unternehmensberatung wenden. Der Business Plan beinhaltet neben einer Darstellung der Geschäftsidee einen Zahlenteil, der die geplante Geschäftsentwicklung gegliedert in übersichtlicher Weise darstellt. Hierzu zählen eine Umsatzvorschau, eine Ertragsvorschau, eine Kapitalbedarfsplanung sowie eine Liquiditätsvorschau.
Über den Umfang und die Gliederungstiefe des Business Plans lässt sich im Einzelfall diskutieren, nicht aber darüber, dass das Zahlenwerk in sich widerspruchsfrei zu sein hat. Im Übrigen muss ein sachkundiger Dritter in der Lage sein, in angemessener Kürze die Erfolgsaussichten beurteilen zu können. Dies ist insbesondere dann erforderlich, wenn es darum geht, Kredite zu beantragen, was bei annähernd jeder Existenzgründung zu Beginn der Geschäftseröffnung auf der Agenda steht.
Sofern man keine Finanzierung durch Banken benötigt, kann ein Business Plan im Übrigen entbehrlich sein. Die Ausführlichkeit der Darstellung der Tragfähigkeit des Vorhabens darstellen zu können, ist dennoch von nicht zu unterschätzender Wichtigkeit, wenn der angehende Existenzgründer oder seine mit ihm in Haushalts- und Wirtschaftsgemeinschaft lebenden Angehörigen bereits laufende Kredite zu bedienen haben. Ansonsten könnte es zu Schwierigkeiten bei der unkomplizierten Abwicklung einer Anschlussfinanzierung kommen.

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