Montag, 21. März 2011

Buchführung reicht nicht

Unternehmen, die sich in ihrem Rechnungswesen auf das Notwendigste beschränken, also Buchführungs- und Aufzeichnungspflichten, verschenken in erheblichem Maße Potenziale und setzen sich auf mittlere Sicht gleichzeitig nicht zu unterschätzenden Risiken aus. Das Ergebnis einer Unternehmensanalyse, die nicht selten erst dann als Krisenmanagement durchgeführt wird, wenn sich die Ergebnisse bereits in einem Abwärtstrend befinden, ist häufig, dass es dem Betrieb an wirkungsvollen internen Steuerungsinstrumenten mangelt bzw. dass es kein funktionsfähiges Controlling gibt. Ohne ein den betrieblichen Bedürfnissen gerechtes Controlling wird jedoch gewissermaßen vor sich hin gewirtschaftet. Das Fehlen hinreichender Transparenz im Kosten- und Erlösbereich kann mittel- bis langfristig jedoch verheerende Folgen auf den Unternehmenserfolg nach sich ziehen, führt mindestens aber zu suboptimalen Ergebnissen.
Zu hohe Kosten und/oder ungenutzte Absatz- und damit Umsatzpotenziale sind Problemstellungen, mit denen sich vor allem jüngere Unternehmen, die sich noch im Status einer Existenzgründung befinden, konfrontiert sehen. Sie unterschätzen häufig die Auswirkung fehlender Transparenz im Kosten- und Erlösbereich. Da es zudem keinerlei administrative Vorgaben zur Ausgestaltung eines Controllings gibt, beschränkt sich dieser Bereich häufig auf die (oberflächliche) Lektüre der in der vom Steuerberater gelieferten monatlichen bwA enthaltenen Kennzahlen aus der Buchführung.
Dass neben dem Zahlenmaterial für Zwecke der Handelsbilanz und die Steuererklärungen betriebswirtschaftliche Kennzahlen einen immensen Erkenntniswert für die Unternehmensführung aufweisen können, mag man sich daran verdeutlichen, dass es ohne diese keine befriedigenden Aussagen darüber gibt, mit welchen Produkten oder Dienstleistungen das Unternehmen eigentlich Geld verdient, ob es Verlustbringer im Portefeuille hat oder mit welchen Kunden man im Ergebnis rote Zahlen schreibt. Das Kerngeschäft einer Unternehmensberatung besteht darin, durch Implementierung hinreichender, an den betrieblichen Bedürfnissen orientierter Controllinginstrumente, beispielsweise Einführung einer Deckungsbeitragsrechnung, nachhaltigen Mehrwert für das Unternehmen zu schaffen.

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