Montag, 6. August 2012

Ratings

Ein Rating bringt für ein Unternehmen zunächst einen Erkenntniswert, wie seine Kreditwürdigkeit durch die Hausbank eingeschätzt wird. Nicht selten ergibt sich hierdurch weiterhin ein gewisses Maß an Unruhe im Hause, ausgelöst durch einen sich abzeichnenden Handlungsbedarf.


Wie kam es zu dieser Entwicklung? Die Bonitätsbeurteilung durch die kreditgebenden Banken war für Unternehmen stets eine kritische Erfolgsgröße gewesen. Sie unterlag in der Vergangenheit hinsichtlich ihrer Intensität häufig Schwankungen bedingt durch das Ausmaß der bankaufsichtsrechtlichen Vorgaben an die Kreditinstitute. So hat die Aufhebung wesentlicher Ausführungsbestimmungen der Bankenaufsicht zur Auslegung des § 18 Kreditwesengesetz, der die Offenlegung der wirtschaftlichen Verhältnisse von Kreditnehmern zum Inhalt hat, zunächst für eine branchenweite Lockerung bei der Prüfungsintensität der Banken gegenüber ihren Firmen- und Unternehmenskunden geführt. Im Gegenzug allerdings wurde dieser Effekt durch die Einführung bzw. verfeinerte Ausgestaltung bankinterner Ratingprozesse, ausgelöst durch den sogenannten Basel-II-Akkord, überkompensiert. Waren ehedem nur sehr große Unternehmen, die sich auf dem Kapitalmarkt refinanzieren, gezwungen, ihr Zahlenwerk in der gebotenen Tiefe analysieren und beurteilen zu lassen, werden nunmehr auch kleine und mittlere Unternehmen, die auf Kredite angewiesen sind, mit einem Rating seitens ihrer Hausbank(en) konfrontiert.

Unternehmen sind gut beraten, diesem Prozess die gebotene Beachtung zu schenken. Eine Unternehmensberatung, die mit der Methodik des Ratings unter Berücksichtigung spezieller branchenspezifischer Usancen vertraut ist, macht sich durch eine Stärken-Schwächen-Analyse bezogen auf die wirtschaftlichen Verhältnisse (Jahresabschluss und Gesellschafterebene) und qualitative Bewertungen seitens der Banken häufig bereits dadurch bezahlt, dass sie die mit einem schwächeren Rating einhergehenden höheren Kosten der Finanzierung vermeiden helfen kann.

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